Donnerstag,
den 18. Oktober 2007
Ein Anruf bei “Disharmonie” in Schweinfurt. Thema:
Anfrage auf ein Interview mit Bernhard Hoecker!
Ich hatte vor wenigen Tagen erfahren, dass Bernhard Hoecker mit
seinem Solo-Bühnenprogramm „Ich habs gleich!“ bei uns in Iphofen zu Besuch
ist. Morgen Abend sollte die große Vorstellung stattfinden und meine
Eltern hatten doch tatsächlich Karten dafür. Das einzige Problem: Sie
hatten nur zwei. Ich sollte zu Hause bleiben, wie meine Geschwister.
Natürlich war ich darüber wenig begeistert!

In der Schule heute Morgen bei einer Schülerzeitungs-Besprechung kam mir
dann die Idee: Warum nicht Bernhard Hoecker interviewen? Also hab ich zu
Hause mit meinem Dad gesprochen und er meinte, wenn ich schon wegen des
Interviews hingehe, dann kann ich mir auch die Show ansehen. BINGO! Ich
hatte jetzt also ne Eintrittskarte und musste mich nur noch um das
Interview kümmern.
Am Nachmittag rief ich dann bei “Disharmonie”, der Organisation, die
Bernhard Hoecker zu uns nach Ip-hofen in die Karl-Knauf-Halle bringt, an
und erkundigte mich, ob es die Möglichkeiten gäbe, ein Interview mit Herrn
Hoecker zu bekommen. Die Frau am Telefon konnte mir keine 100% Zusage
geben, doch ich solle mich rechzeitig vor der Show bei einem anwesenden
Mitarbeiter melden, der dann alles in die Wege leiten sollte. Geschafft!
Als ich aufgelegt hatte, merkte ich, dass ich leicht zitterte. Wenn ich
jetzt schon so aufgeregt war, wie würde es denn dann morgen Abend werden?
Freitag, den 19.Oktober 2007
Showtime!
Nach dem Mittagessen war ich eigentlich noch völlig entspannt. Ich
setzte mich an den Computer und suchte noch ein paar Infos im Internet
über den heutigen Promi. Die Anspannung in mir stieg. Ich ging noch mal
die Fragen durch, die ich Bernhard Hoecker stellen wollte, um sicher zu
gehen, auch nichts vergessen zu haben. Beim Abendessen bekam ich fast
nichts runter (Die Aufregung!) Während meine Eltern sich noch fertig
machten, sah ich ständig in den Spiegel, ob ich mir nicht doch was anderes
anziehen sollte (ich hatte mich ja erst 4-mal umentschieden *g*), oder ob
mein Make-up noch stimmte. Um kurz vor 19Uhr verließen wir unsere Wohnung
und machten uns auf den Weg zur Halle.
Die
Eingangstür war zwar schon offen, doch die Türen zum Veranstaltungssaal
waren noch verschlossen. Nervös sah ich mich nach Herrn Feigel, meinem
Ansprechpartner um. Endlich fand ich ihn! Er begrüßte mich freundlich und
wusste auch sofort wer ich war. Er erklärte mir, dass gerade ein anderer
Radio-Reporter anwesend war, ich aber trotzdem schon mit rein kommen
durfte. Als ich den Raum betrat, beschleunigte sich mein Herzschlag. An
einer Wand stand ein kleiner Tisch, hinter dem Herr Hoecker saß und
telefonierte. Auf dem Tisch stand ein Laptop, mehrere Teller mit
Süßigkeiten und zwei Tassen mit Tee. Es standen noch zwei weitere Stühle
im Raum, von denen der eine von dem bereits erwähnten Reporter besetzt
war. Ich setzte mich auf den anderen Stuhl und man brachte mir ein Glas
Wasser. Darüber war ich sehr dankbar, da meine Kehle vor Aufregung ganz
trocken war. Ich nahm einen Schluck und beobachtete Bernhard Hoecker
dabei, wie er mit der rechten Hand telefonierte und mit der linken am
Laptop tippte. Das Telefonat hörte sich an wie ein Interview und ich hörte
wie Herr Hoecker über sein Hobby, das Geocachen, sprach Geocachen ist
ungefähr so etwas wie Schnitzel-Jagd. Privatleute legen Spuren aus mit
leichten oder schweren Rätseln, die zu lösen sind, bevor man einen Schritt
weiter kommt. Diese Routen kann man im Internet finden und sich dann in
Gruppen, oder alleine auf die Suche machen. Die Schwierigkeitsgrade werden
ihn Sterne eingeteilt.
Nach Aussage von Herrn Hoecker ist Geocachen einfacher als ebay und jeder
der heutzutage ne SMS schreiben kann, kann auch ein GPS-Gerät benutzen. Er
ist durch einen Kumpel aufs Geocachen gekommen und hat das dann einfach
mal ausprobiert. Am Abend nach der Show geht er auch wieder auf die Suche
und zwar 11 Kilometer im Iphöfer-Wald!
Nachdem er aufgelegt hatte, stellten wir uns kurz vor und der Reporter
begann zu fragen, wobei ich natürlich auch ganz gespannt lauschte
…und dabei erfuhr ich dieses…
Bernhard Hoecker ist bei seinem Solo-Programm ganz alleine auf der
Bühne, niemand kann ihn stören und er kann die Leute einfach voll
schwatzen. Er redet über sein Leben, er singt musicals. In seinem musical
geht es um die Zeit vor seiner Geburt, weil er das liebt. Er gibt dem
Publikum Tipps, wie sie sich Sachen merken können und er lässt sich von
dem überraschen, was ihm die Leute erzählen.
Er kann nicht spontan einen Gag erzählen, denn dass wäre dann ja ein Witz.
Er schaut wenn möglich gerne alle Folgen von amerikanischen TV-Serien am
Stück an, wie z.B. 24 Stunden lang die vierte Staffel von “24”.
Wenn er sich ein Lied wünschen könnte dann wäre es von
Nightwish: Bye bye beautiful.
Bernhard hat kein Haustier (“außer Flöhe, Läuse und das übliche
Getier, das so auf meinem Körper lebt“), er findet Haustiere gehören nicht
ins Haus, höchstens in den Garten.
Herr
Hoecker, trinkt schon als Jugendlicher keinen Alkohol. ”Ich war schon als
Jugendlicher ein Außenseiter, ich nahm keine Drogen, hab nicht geraucht,
ich hatte kein Bier, ich hatte keine Frauengeschichten (schnief),
irgendwann wurde ich erwachsen und hab alle mit dem Auto von der Disco
heimgefahren. Mir schmeckt einfach kein Bier. Doch jetzt, (seine Stimme
wird vornehmer) wenn man sich in edleren Kreisen bewegt, da trinkt man
Wein und auch der schmeckt mir nicht so wirklich.” Er mag Apfelschorle,
Cola, oder Pfefferminztee.
Hoecker hat Volkswirtschaft studiert (“Ich hab studiert, ich weiß wie ne
Uni von innen aussieht!”) und er fand es spannend (“Auch wenn’s mir
niemand glaubt”).
Während des
Gesprächs der beiden, entspannte ich mich zusehends, da ich merkte, das
Herr Hoecker eigentlich ganz locker drauf war. Der Reporter verabschiedete
sich. Nun war ich dran! Das Blatt mit den Fragen zitterte leicht in meinen
Fingen, doch ich atmete tief durch und begann meine Fragen zu stellen. |